Samstag, 19. September 2015

Flüchtlinge

Flüchtlingszelte in der Türkei im September 2012
Syrische Bürgerkriegs­flüchtlinge in den islamischen Nachbarstaaten Syriens (Stand: 4. September 2015)
Die Nachbarländer Libanon, Jordanien, Irak und die Türkei haben eine erhebliche Zahl von Flüchtlingen aufgenommen und zu versorgen.In Jordanien bildet das Lager Zaatari mit 80.000 bis 100.000 Bewohnern (Stand 2013?) die fünftgrößte Stadt. In der Türkei leben (Stand Ende 2014) rund 1.100.000 syrische Flüchtlinge.Satellitenaufnahmen zeigen, dass die ersten syrischen Flüchtlingslager in der Türkei im Juli 2011 – kurz nach der Belagerung der Städte Deraa, Homs und Hama – entstanden sind. Bis Oktober 2012 wurden dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hier etwa 100.000 Flüchtlinge gemeldet.
Insgesamt hatten im Oktober 2012 etwa 360.000 Menschen Zuflucht in den vier angrenzenden Staaten gefunden. Diese richteten zahlreiche Flüchtlingslager ein. Hinzu kommt die Anzahl von Flüchtlingen, die nicht bei der UNHCR gemeldet sind. So schätzten ägyptische Regierungsvertreter die Zahl der dort lebenden syrischen Flüchtlinge auf über 150.000.Im Dezember 2012 waren bereits 500.000 Flüchtlinge bei der UNHCR in den vier Nachbarländern Syriens sowie in Nordafrika registriert.Bis Anfang März 2013 stieg die Zahl der Flüchtlinge auf mehr als eine Million, davon bis zu 75 % Frauen und Kinder. Deutschland erklärte sich im März 2013 bereit, bis zu 5000 von ihnen aufzunehmen.
Im Libanon wurden vom UNHCR im März 2013 bereits 688.000 Flüchtlinge gezählt. Weil die libanesische Regierung den Bau neuer Flüchtlingslager nicht zulässt, müssen die Flüchtlinge in selbstgebauten Unterkünften, billigen Pensionen oder auf der Straße leben.Für die angemessene Versorgung der Flüchtlinge benötigen die libanesische Regierung und der UNHCR nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden $.
Im August 2013 stiegen die Zahlen laut UNICEF  auf 4,2 Millionen Vertriebene innerhalb Syriens und 2,6 Millionen Flüchtlinge, die das Land verlassen haben. Davon waren durch die UNHCR erst knapp 2 Millionen tatsächlich als Flüchtlinge registriert.
Auf scharfe Kritik stieß der Umstand, dass sich die reichen arabischen Ölstaaten am Persischen Golf bisher konstant geweigert haben syrische Bürgerkriegsflüchtlinge bei sich aufzunehmen. Saudi-Arabien wehrte sich gegen den Vorwurf der Untätigkeit. Man habe rund 2,5 Millionen Syrer aufgenommen.
Im Juli 2015 erklärte das UNHCR, dass mittlerweile mehr als 4 Millionen Menschen außerhalb Syriens geflohen sind, während es 7,6 Millionen Binnenflüchtlinge gibt. Hinzu stellten mehr als 270.000 Syrer Asylanträge in Europa.
Die Situation syrischer Flüchtlinge spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Flüchtlingskrise in Europa 2015 und den diesbezüglichen Bestrebungen zur Reform der Asylpolitik der Europäischen Union. Als Akuthilfe ermöglichten angesichts des Flüchtlingsansturms in Ungarn Ende August / Anfang September 2015 die Regierungen Deutschland, Österreichs und Ungarns in gemeinsamer Absprache mehreren Tausend Flüchtlingen die Einreise nach Deutschland.


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